Bochow wurde als Angerdorf mit Dorfteich und Kirche angelegt.[1]
Im Jahre 1275 verkauften die brandenburgischen Markgrafen Bochow an das Kloster Lehnin. [2] Der Dreißigjährige Krieg löschte die Bevölkerung im Ort fast vollständig aus. Erst im 18. Jahrhundert waren die Höfe im Dorf wieder besetzt. Um Bochow herum entstanden Anfang des 19. Jahrhunderts mehrere Siedlungen: Bochow-Bruch, Neu-Bochow und Bochow-Ausbau.
Bochow war im Mittelalter Mutterkirche, gehörte um 1500 zur Sedes Neustadt Brandenburg und seit 1806 zur Superintendentur Neustadt Brandenburg.[3] 1990 wurde die Pfarrstelle in Bochow aufgelöst und die evangelische Kirchengemeinde wurde in die Evangelische Christophorus-Kirchengemeinde Groß Kreutz eingegliedert.
Die Bochower Feldsteinkirche ist ein rechteckiger Saalbau im neoromanischen Stil mit einem eingezogenen Westturm, der sich durch seitliche, kleine offene Portalvorhallen und einer Apsis auszeichnet. Die Kirche wurde 1858 bis 1862 errichtet und ersetzte einen kleineren baufällig gewordenen Vorgängerbau. Den Entwurf fertigte der Bauingenieur Schneider an, der Entwurf wurde von Friedrich August Stüler überarbeitet. Im Gegensatz zur Kirche wurden der Turm, der obere Teil der Apsis und Gliederungselemente des Schiffes in Ziegel ausgeführt. Altar, Kanzel, Taufstein und die Westempore mit Orgel stammen aus der Bauzeit. Die einmanualige Orgel erbaute 1863 der Orgelbaumeister Gottfried Wilhelm Baer aus Niemegk. Sie verfügt über neun Register. [4]
Nach der Wende wurde der vom Einsturz bedrohte Turm saniert. Die Fenster wurden erneuert und ein beheizbarer Gemeinderaum unter der Empore eingebaut. Aktuell ist eine Untersuchung der Putzschäden am Turm in Arbeit.
[1] Gemeinde Groß Kreutz, abgerufen 22.01.2021
[2]Codex Diplomaticus Brandenburgensis, A 10, Urk.Nr.LXVIII (68), S. 214/5
[3]Oekonomische Encyclopedie von D. Johann Georg Krünitz, 1796, Band 70, Seite 314
[4]Marie-Luise Buchinger, Marcus Cante: Nördliche Zauche. (= Denkmale in Brandenburg, Potsdam-Mittelmark. Teil 1). Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms am Rhein 2009, ISBN 978-3-88462-285-8
Bilder: Bildrechte liegen bei der Christophorus Kirchengemeinde